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Schreiben und Übersetzen, wo Fremdheit beginnt

 10. Oktober 2013, 17.30-19.00, Nationale Schewtschenko-Universität Kiew, Raum 102 

 Ich schreibe vom Übersetzen, dem Umgang mit zwei Sprachen und dem Raum zwischen diesen Sprachen, der sich beim Vorgang des Übersetzens auftut. (…) Diese Fragen zu Sprache und Fremde stellen sich unweigerlich, wenn man sich mit der Beziehung beschäftigt, in die zwei Texte durch die Übersetzung treten. Es ist ein persönlicher Bericht, weil die Handhabung von Sprache etwas Persönliches ist, das sich nicht in allgemeine Regeln, Tatsachen oder Grundsätze umschreiben oder übersetzen lässt.

                                                                                                   Esther Kinsky, „Fremdsprechen“

 Esther KinskyAutorin,Übersetzerin aus dem Russischen, Polnischen und Englischen und Übersetzungstheoretikerin. Sie wurde 1956 geboren, studierte Slawistik und Anglistik in Bonn und Toronto. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Battonya (Ungarn) als Übersetzerin wissenschaftlicher und literarischer Texte. Für ihre Arbeit wurde sie mit Förderungen des Deutschen Übersetzerfonds, dem Brücke Berlin Preis 2002 und dem Paul-Celan-Preis 2010 ausgezeichnet. 2011 erhielt Esther Kinsky den Karl-Dedecius-Preis für Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche.

 „Banatsko“ ist das zweite Buch, das als Ergebnis einer 2006 durchgeführten Recherchereise im Grenzgebiet von Ungarn, Rumänien und Serbien entstanden ist. Die Autorin hatte sich für einige Zeit im ungarischen Banat im Ort Battonya niedergelassen. Über einen Zeitraum von fünf Monaten wechselten Reise- und Bearbeitungsphasen. „Ich wollte die Wahl der Orte, über die ich schrieb, ganz bewusst dem Zufall überlassen“. Nach Kinskys Überzeugung ist der Banat eine Kulturregion, die es wiederzuentdecken gilt.

Beim Lesen drosselt man unweigerlich das Tempo, Kinskys poetische Sprache zieht den Leser in ihren Bann: Wortschöpfungen, ausgesuchte Adjektive, vergessen geglaubte Wörter. Scheinbar banalen Dingen wird ungeahnte Aufmerksamkeit zuteil. "Banatsko" ist die Feier einer Landschaft, des nördlichen Banat. Noch nie wurde dieses Niemandsland zwischen Ungarn, Serbien und Rumänien mit einem so liebevollen Blick betrachtet, seine melancholische Poesie so zum Blühen gebracht. Während der Leser die Autorin in die halbverfallenen Straßenzüge der Kleinstadt Battonya und die sie überwuchernde Natur begleitet, erzählt sie von einem alten Kino, den Dorfbewohnern, einer Liebschaft und der langsamen Eroberung des eigenen Zuhauses in dieser neuen Welt.

»Banatsko« ist kein Roman im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine Ansammlung von Impressionen, zusammengehalten von dem wilden Reisen der Autorin während ihrer Jahre in der Region. Ortsnamen oder die simple Betitelung »Stadt« geben den meisten Kapiteln ihren Namen. Auch wenn es an einer Roman bildenden Handlung fehlt, tauchen einige Orte und Personen immer wieder auf. Ausgangspunkt der vielen Reisen ist die eigene Nachbarschaft in Battonya. Hierher kehrt die schreibende Erzählerin immer wieder zurück und findet Ruhe, obwohl die permanente Konfrontation mit dem eigenen Fremd-Sein in diesem kargen Landstrich zugleich auch eine permanente Unruhe hervorruft. In Battonya knüpft sie schnell Kontakte zu den dort lebenden Menschen, lässt sich auf die Menschen in der Gegend ein. Die persönlichen Geschichten und Anekdoten in »Banatsko«, wie die des stets hilfsbereiten Attila, der buckligen Geschwister, des Zahnlosen oder von Zoran aus Amerika spielen alle in ihrer Nachbarschaft und bezeugen die sensible Beobachtungsgabe der Autorin. Gleiches gilt für die Naturbeschreibungen der Autorin, die ebenfalls am eindringlichsten sind, wenn sie von der eigenen Fensterbank oder den Treppenstufen vor der Tür des eigenen Hauses erfolgen. Es wird spürbar, dass Kinsky hier irgendwie heimisch geworden ist, ihren Lebensrhythmus wie alle Banater dem natürlichen Zyklus der Natur angepasst hat.

Thomas Hummitzsch

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 Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung unterstützt.

 

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